... KRITIKEN | REVIEWS (8 von 10)

FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND 24-02-2004

Gabriel Coburger Kluft

Ein junger, ausdruckshungriger Musiker, Tenorsaxofonist, Sopran und Flöte. Ein gut eingespieltes, flexibel und differenziert agierendes Quartett. Ein Set von zehn vielschichtigen Kompositionen, die den vier Musikern Fleisch und Knochen hinwerfen, um sich in expressiven Improvisationen zu energetischen Höhen hochzuschaukeln.

"Kluft" ist unter idealen Voraussetzungen entstanden. Mit dem blitzblanken Können der gut ausgebildeten Jazzmusiker der Jetztzeit und der geistigen Orientierung an den Errungenschaften der 60er Jahre im Gepäck machen sich die vier ehemaligen Hamburger Jazzstudenten auf einen Weg durch ein klangliches Labyrinth.

Mit seinen sensibel zerklüfteten Kompositionen und seinem wuchtigen Ton, zwischen den Polen Sonny Rollins, Pharoah Sanders und Gato Barbieri schillernd, gibt Coburger seiner Band immer wieder den Weg vor. Steinig ist er bisweilen, rau und kratzbürstig ist der Ton dieser Musik, doch die einzelnen Stimmen strahlen Wärme aus, und immer wieder finden sie sich und bilden Oasen purer Schönheit.

 
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