Bach und Coburger (2 von 3)

Und spätestens seit Jacques Loussier ist Johann Sebastian im Jazz angekommen. Und zwar so sehr angekommen, dass Loussier eben diesen Satz sagen konnte, der bis heute gültig ist. Und nun dieses Album. Bach jazzig zu spielen ist nun wirklich nichts Neues mehr. Trotzdem haben sich die vier Musiker (Gabriel Coburger, ts, ss, fl, Buggy Braung p, Olaf Casimlr b, Kai Bussenius, dr) hingestellt und gesagt: "So, wenn Bach der erste Jazzmusiker der Welt war, warum behandeln wir ihn dann nicht auch so."

Anlass dafür war ein später viel bejubelter Auftritt bei den Thüringer Bachwochen bei denen das Quartett seine Neuinterpretationen Bachs präsentierte die Geburtsstunde des Bach Jazz Quartetts. Resultat dieses Perspektivwechsels ist ein Album in dem Bachs Musik wie ein Jazzstandard behandelt wird und mehr als Sprungbrett in die unendlichen Weiten der lmprovisation des Solisten dient, als es dies bei anderen Einspielungen war in denen sich auch die lmprovisationen vergleichsweise brav ausnahmen oder mit allem brachen, was Bach ausmacht.